Abgesehen davon, dass Windows Embedded Automotive 7 nun ein Solo-Produkt ist und dieselbe Versionsnummer trägt wie der Desktop-Bruder, gibt es auch ein paar interne Neuerungen. So ist nun die Microsoft-eigene Spracherkennung “Tellme” integriert, welche die komplette Bedienung durch einfache Sprachkommandos ermöglichen soll. Bisher war man auch auf Fremdprodukte wie jene von Nuance angewiesen. Zudem ist jetzt Silverlight integriert, mit dem sich “ansprechende Benutzeroberflächen in 2D und 3D” erstellen lassen.
Aber wäre eine Open-Source-Umgebung wie Linux Embedded nicht die bessere Lösung, kostengünstiger und weniger der Gefahr ausgesetzt, von einem Anbieter dominiert zu werden? Zumindest bisher klappt das nicht so richtig, vielleicht aus einem ganz einfachen, menschlichen Grund: Open Source setzt voraus, dass Entwickler von Automobilelektronik – ob beim OEM, Zulieferer oder Entwicklungsdienstleister – ihre Entwicklungen offenlegen müssten. Weil das keiner gerne tut, kann man bei der Entwicklungsplattform ebenso gut ein Standardprodukt einsetzen – solange der Anbieter nicht die Bedingungen diktieren kann. Solange das der Fall ist, dürfte den Entwicklern ein Zulieferer Microsoft nicht unrecht sein, und zwar mit klarer Arbeitsteilung: MS liefert das Werkzeug, die Automobilhersteller stellen das Infotainment-System nach ihren Vorstellungen zusammen.
Tatsächlich bietet Software im Auto interessante neue Möglichkeiten, mit denen sich nicht nur Freunde moderner Technik anfreunden können.